Ein Hotel neu zu positionieren ist ein Kraftakt. Wer es richtig macht, kann seine Marke auf ein neues Level heben, Gäste begeistern und profitabler werden. Wer es falsch macht, verbrennt Geld, verwirrt seine Zielgruppe und landet schlimmstenfalls in der Bedeutungslosigkeit.
Falls Sie ein Rebranding planen, stehen Sie wahrscheinlich an einem Scheideweg: Vielleicht verabschieden Sie sich von einer Franchise und wollen endlich eine eigene Identität aufbauen. Vielleicht ist in einem Familienunternehmen eine neue Generation am Steuer und ein traditionsreiches Haus muss ins Hier und Jetzt katapultiert werden. Oder Sie zielen auf ein neues Marktsegment, mit höheren Preisen und einem exklusiveren Erlebnis.
Klingt nach einer riesigen Chance? Ist es auch – wenn Sie es richtig angehen. Gute Idee gibt es zuhauf, aber an der Umsetzung scheitern viele. Und die Gründe sind dabei unserer Erfahrung nach oft die gleichen.
Ein neues Logo, eine schicke Website – und fertig ist das Rebranding? Schön wär’s.
Eine Marke ist kein Logo. Sie ist ein Versprechen. Ein Erlebnis. Eine Identität, die sich konsequent durchzieht – von der ersten Google-Suche bis zur letzten E-Mail nach dem Aufenthalt.
Wenn sich das Rebranding nur auf die Optik konzentriert, kann eines von zwei Dingen passieren: Die Gäste merken den Unterschied nicht. Oder schlimmer – sie spüren eine Diskrepanz zwischen dem äußeren Schein und dem tatsächlichen Erlebnis.
Ein echtes Rebranding setzt an der Substanz an. Es definiert, was das Hotel ausmacht, welche Gäste es anziehen will und warum es einzigartig ist. Und dann sorgt es dafür, dass sich diese Identität in jedem Detail wiederfindet – im Interior Design, im Service, in den angebotenen Erlebnissen.
Wer hier schludert, verschenkt nicht nur Potenzial – sondern bares Geld. Denn eine konsequente Markenstrategie ermöglicht weit mehr als nur Gästebindung.
Mehreinnahmen durch Zusatzleistungen
Gäste zahlen für besondere Erlebnisse, nicht für neue Logos. Wer seine Marke klar definiert, kann durch Angebote wie Signature F&B-Konzepte, exklusive Spa-Erlebnisse oder lokal verankerte Touren zusätzliche Umsätze generieren.
Niedrigere Marketingkosten
Ein präzise positioniertes Hotel spricht genau die richtigen Menschen auf die richtige Art und Weise an. Das ermöglicht effizientes Marketing mit weniger Streuverlusten, verbessert Conversion-Rates und senkt die Abhängigkeit von teuren OTAs.
Wer Branding als reines Makeover versteht, lässt die entscheidenden strategischen Vorteile ungenutzt.
Rebranding ist ein Teamsport. Eine Branding-Agentur kann Ihnen ein exzellentes Konzept liefern, doch wenn das Projekt nur von der Marketingabteilung vorangetrieben wird, während Eigentümer, Investoren oder das Management erst am Ende mitreden, wird’s teuer. Dann werden Entscheidungen gekippt, alles neu aufgerollt, und der Zeitplan? Den können Sie vergessen.
Genauso fatal ist es, wenn Führungskräfte und Mitarbeitende den Wandel nicht verstehen oder ihn nur als „neue Deko“ wahrnehmen. Dann fehlt die Überzeugung und es entstehen Reibungsverluste in der Umsetzung.
Doch auch das andere Extrem ist gefährlich: Wenn jede Kleinigkeit in endlosen Abstimmungen von der gesamten Mannschaft zerredet wird, entstehen keine starken Marken, sondern lauwarme Kompromisse.
Branding ist Chefsache. Die Entscheidungsträger müssen von Anfang an mitziehen – keine bösen Überraschungen bitte.
Führungskräfte gehören früh in den Prozess eingebunden. Sonst drohen Konzepte, die auf dem Papier funktionieren, aber in der Realität scheitern.
Marketing- und Gästeservice-Teams müssen die Marke mittragen und umsetzen. Wenn sie nicht Teil der Reise sind, fühlt sich das Rebranding am Ende an wie eine aufgesetzte Kampagne – nicht wie eine neue Ära.
Bei einem Brandingprojekt geht es nicht nur um Effizienz – es braucht Mitstreiter:innen, die nicht nur nicken, sondern mit Überzeugung dahinterstehen.
Sie können die schönste Marke der Welt entwickeln. Aber wenn Ihre Mitarbeitenden sie nicht verstehen oder leben, existiert sie nur in PowerPoint-Präsentationen– nicht in der Realität.
Der Moment der Wahrheit? Der erste Gast nach dem Rebranding.
Wenn der Empfang dieselben alten Floskeln nutzt, der Roomservice nicht weiß, was das neue Signature-Detail ist, und das Social-Media-Team weiterhin generische Bilder postet, dann verpufft die ganze Arbeit.
Deshalb ist das größte Versäumnis beim Rebranding oft: fehlende Schulung.
Frontline-Teams brauchen mehr als ein Memo
Sie sind die Gesichter der Marke – und wenn sie nicht genau wissen, wie sie die neue Identität verkörpern, spüren Gäste sofort die Diskrepanz. Hier helfen keine theoretischen Leitfäden, sondern greifbare Trainings mit echten Szenarien.
Social Media & Kommunikation müssen sitzen
Wir haben viel zu oft gesehen, dass Hotels sich mühsam eine tolle Markenstrategie erarbeiten – und dann mit Instagram-Posts ohne Storytelling, dafür mit Fotos, die amateurhaft statt authentisch wirken, wieder alles zunichtemachen. Wenn das Team nicht versteht, wie die Marke online vermittelt werden soll, wirkt der Auftritt beliebig – oder im schlimmsten Fall irrelevant.
Die Faustregel: Wenn Ihr Team sie nicht aus voller Überzeugung lebt, existiert die Marke nicht wirklich. Deshalb gehört das gesamte Team in den Prozess eingebunden, geschult – und vor allem: begeistert.
Ein Hotel-Rebranding sollte niemals nur optische Kosmetik sein. Es muss strategisch durchdacht sein, an der Substanz ansetzen und konsequent umgesetzt werden, um von all seinen Vorteilen profitieren zu können.
Damit das gelingt:
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